Die Elektrik der K1300S:
Neue Schaltergeneration, modifizierte Instrumente,
LED-Rückleuchten sowie HP Instrumentenkombintion als
Sonderzubehör.
Neue elektrische Schaltereinheiten.
Bei der K 1300 S kommt eine völlig neue Generation Schalter und Handarmaturen
zum Einsatz, die auch bei allen kommenden BMW Motorrädern
Einzug halten wird. Die neuen Schaltereinheiten bauen dank MID-Technologie
(Molded Interconnect Devices = aufgedruckte Leiter statt einzelner Ver –
kabelung) deutlich kleiner und kompakter und zeichnen sich durch noch
höhere Funktionalität, klare Gestaltung und optimale Erreichbarkeit aus.
Dabei wurden die bisher getrennten Funktionen für die Blinkleuchten links
und rechts nun in einer Funktion an der linken Lenkerseite zusammengefasst,
was Verwechslungen von Blinker und Hupe ausschließt. Die Betätigung der
Warnblinkanlage erfolgt nun über einen separaten, auf der linken Lenkerarmatur
gut erreichbaren Schalter. Die Funktionen für Abblend- und Fernlicht
sowie Lichthupe wurden in einem Schalter vereint, der sich griffgünstig mit
dem linken Zeigefinger betätigen lässt.
Der Betätigungsknopf für die Griffheizung wurde für noch bessere Bedienbarkeit
nach oben verlegt. Die Funktionen für Starter und Killschalter wurden
praxisgerecht in einem Wippschalter zusammengeführt. Dadurch wird
ver hindert, dass bei versehentlicher Betätigung des Killschalters der Anlasser
bei unterbrochener Zündung betätigt und dadurch die Batterie entleert werden
kann. Auch die Betätigung des ESA II und des ASC, die bisher über zwei
getrennte Schalter erfolgte, ist nun in einem Wippschalter zusammen gefasst.
Die neue technische Auslegung ermöglicht es, mit der gleichen Anzahl
Schalter doppelt so viele Funktionen wie bisher darzustellen. Das ist
ein wichtiges Element für die Umsetzung künftiger Ausstattungen. Bei der
K 1300 S ist so zunächst die Betätigung der Heizgriffe kompakt und griffgünstig
in die rechte Armatur integriert worden. Die Anzeige der Schalterstellung
für die Griffheizung erfolgt nun über das Display der Instrumentenkombi.
1.4 Elektrik und Elektronik.
LED-Rückleuchten in Klarglasoptik.
Passend zum sportlichen, dynamischen Auftritt ist die neue K 1300 S
das erste Modell der BMW Vierzylinder-Baureihe, das serienmäßig mit
einem LED-Rücklicht in Klarglasoptik ausgestattet ist. Die Verwendung von
Leuchtdioden an Stelle herkömmlicher Glühbirnen gewährleistet einen
störungs- und wartungsfreien Betrieb und verlängert die Lebensdauer um
ein Vielfaches.
Digitales Instrumentenkombi mit neuer Gestaltung.
Das komplett auf Digitaltechnik basierende, leichte Instrumentenkombi der
K 1300 S verfügt über einen neu gezeichneten Tachometer und Drehzahlmesser
sowie den so genannten Info-Flatscreen. Dieses Informationsdisplay
informiert ständig über die Kühlmitteltemperatur, den Tankinhalt, die Uhrzeit
und den eingelegten Gang. Bei der Sonderausstattung ESA II gibt es
zusätzlich Auskunft über die aktuelle Fahrwerkseinstellung. Abrufbar sind
außerdem Kilometerstand, Tageskilometer und – sobald der Reservefüllstand
erreicht ist – die noch verbleibende Reichweite. Eventuelle Störungen
werden im Display über entsprechende Hinweise angezeigt. Die gesamte
Instrumenteneinheit wird von einer Photozelle gesteuert und bei
einsetzender Dunkelheit automatisch beleuchtet.
HP Instrumentenkombination als Sonderzubehör für den sportlichen Einsatz.
Für den sehr sportlichen Einsatz, etwa auf der Rennstrecke, kann die neue
K 1300 S mit der bereits von der HP2 Sport bekannten HP Instrumentenkombination
als Sonderzubehör ausgerüstet werden. Das in Zusammenarbeit
mit dem deutschen Data-Recording-Spezialisten 2D Systems entwickelte
System verfügt über ein großes digitales Anzeigedisplay. Im Straßenmodus
informiert es über typische Werte wie Fahrgeschwindigkeit, Motordrehzahl,
Kilometerstand, Reichweite und Fahrzeit. Während der Warmlaufphase liefert
es weitere hilfreiche Angaben. Im Rennsportmodus werden hingegen Daten
wie Rundenzeiten, maximale Drehzahlen, Höchstgeschwindigkeit oder Anzahl
der Schaltvorgänge angezeigt. Zusätzlich verfügt die HP Instrumentenkombination
über acht frei programmierbare LED-Leuchten, die beispielsweise
als Drehzahlangabe oder externe Schaltanzeige genutzt werden
können.
Großer Funktionsumfang dank Single-Wire-System.
Im Jahr 2004 stellte BMW Motorrad zunächst in der R 1200 GS, später in der
K 1200 S unter der Bezeichnung „Single-Wire-System“ ein komplett neues,
fortschrittliches System der Vernetzung von elektrischen und elektronischen
Komponenten im Motorrad vor. Dieses innovative Bordnetzkonzept kommt
auch bei der neuen K 1300 S zum Einsatz und bietet unter Einsatz von
Elektronik und CAN-Bus-Technologie (CAN = Controller Area Network) einen
erheblich erweiterten Funktionsumfang gegenüber herkömmlichen
Bordnetzen bei gleichzeitig deutlich verringertem Verkabelungsaufwand.
Informationen werden in diesem Netzwerk nur noch über einen Signalpfad
(daher „single-wire“) übertragen. Um maximale Störsicherheit zu
gewährleisten, ist dieser Pfad real als Zweileitungssystem ausgeführt.
Gewichtseinsparungen beim Kabelbaum und bei Komponenten, hohe
Robustheit und umfassende Diagnosefähigkeit sind die wesentlichen Vorzüge
dieser intelligenten Kombination von Elektrik und Elektronik. Elektronisches
Sonderzubehör lässt sich leicht in das Netz integrieren, und in vielen
Fällen reicht eine einfache Neuprogrammierung („update“), um das System
zu erweitern.
Das Grundprinzip ist, dass alle Steuergeräte über einen einzigen, gemeinsamen
Signalpfad zu einem Netzwerk zusammengeschaltet sind, durch das
alle Signale unabhängig von ihrer späteren Zuweisung laufen. In diesem Netzwerk
stehen damit sämtliche Informationen immer für alle angeschlossenen
Komponenten zur Verfügung. Die Signale werden an Knotenpunkten zugeordnet
und gezielt an die Verbraucher in der Elektronik der entsprechenden
Steuergeräte weitergeleitet. Dort werden die Informationen verarbeitet, und
danach werden die gewünschten Funktionen im Verbraucher angesteuert.
Die aufwändige Verkabelung jeder Einzelfunktion mit einer eigenen Leitung
entfällt. Damit reduzieren sich auch potenzielle Fehlerquellen, wie sie in
herkömmlichen Bordnetzen aufgrund der zahlreichen Leitungen und
Steckverbindungen vorkommen können – ein wichtiger Faktor für eine
rundum hohe Zuverlässigkeit.
Kommunikationsverbund und zentrale Diagnose.
Alle Steuergeräte bilden einen Kommunikationsverbund und können ihre
Daten untereinander austauschen. Eine einfache und umfassende Diagnose
des Gesamtsystems kann somit zentral durchgeführt werden. Die Elektronik
fi ltert unwichtige Daten und Störsignale innerhalb einer definierten Toleranz
aus. Dadurch wird das System weitgehend unempfindlich gegen Störungen
wie zum Beispiel elektromagnetische Einstreuungen. Wie bereits bei der
K 1200 S kommunizieren auch bei der neuen K 1300 S einschließlich der
Diebstahlwarnanlage und des ABS insgesamt fünf Steuergeräte miteinander.
Auch das Instrumentenkombi hat die Funktion eines Steuergerätes. Das
Steuergerät der digitalen Motorelektronik (BMS-K) ist nicht nur für die weiter
oben beschriebene Motorsteuerung zuständig, es übergibt auch sämtliche
Daten an das Diagnosegerät. Die zentrale Fahrzeugelektronik (ZFE) ist für die
Steuerung der nicht motorspezifischen Elektrik zuständig.
Bordnetz ohne Schmelzsicherung.
Das gesamte Bordnetz kommt ohne herkömmliche Schmelzsicherungen aus.
Bei Kurzschluss oder Fehlfunktion schaltet die ZFE die betreffende Funktion
zuverlässig ab. Informationen zum erkannten Fehler speichert sie für die
zentrale Diagnose. Damit kann der Fehler gezielt und schnell geortet werden.
Der große Vorteil dieser elektronischen Steuerung liegt darin, dass die ZFE
mit jedem Fahrzeugneustart die entsprechende Funktion automatisch wieder
zuschaltet und damit eigenständig prüft, ob der Fehler noch vorhanden ist.
Von einem eventuellen Ausfall eines Pfades sind die anderen Funktionen
nicht betroffen; dadurch wird das gesamte System zuverlässig und pannensicher.
Die Steuergeräte übernehmen auch Relaisfunktionen. Lediglich
der Anlasser wird weiterhin über ein herkömmliches Relais angesteuert. Ein
Kompaktgenerator mit einer Leistung von 580 Watt bei 42 Ampere versorgt
die elektrische Anlage der K 1300 S. Die wartungsfreie Batterie hat eine
Kapazität von 14 Amperestunden.
Elektronische Wegfahrsperre (EWS) –
Diebstahlsicherheit auf höchstem Niveau.
Die K 1300 S ist wie bereits ihre Vorgängerin serienmäßig mit einer
elektronischen Wegfahrsperre (EWS) ausgerüstet. Gesteuert über einen im
Schlüssel integrierten Transponder wird damit ein Diebstahlschutz auf
allerhöchstem Sicherheitsniveau aktiviert, der dem der BMW Automobile
entspricht. Sobald der Zündschlüssel in das Zündschloss gesteckt und die
Zündung eingeschaltet wird, kommuniziert ein Chip im Schlüssel über
die im Zündschloss integrierte Ringantenne mit der digitalen Motorelektronik,
in der die Algorithmen der EWS hinterlegt sind. Über ein so genanntes
„Challenge Response Verfahren“ (das Motorsteuergerät gibt eine zufällig
generierte Parole – die „Challenge“ – aus, und Ringantenne und Schlüssel
antworten mit dem entsprechenden Gegenstück, der „Response“, um
sich „auszuweisen“) fi ndet ein Austausch zwischen den codierten Chipdaten
und den EWS-Daten statt, der sich kontinuierlich verändert. Stimmen die
Antworten der Ringantenne mit den gestellten Fragen überein, schaltet das
Motorsteuergerät Zündung und Kraftstoffeinspritzung frei, und das Fahrzeug
kann gestartet werden. Diese Technologie ist derzeit die beste und sicherste
für eine Wegfahrsperre.