Der Antrieb der G650X – Serie:

Die neuen Einzylindermodelle wurden maßgeblich von BMW Motorrad in Kooperation mit der Aprilia S.p.A., Noale (Piaggio Group) entwickelt.

Die Fertigung übernimmt Aprilia im norditalienischen Werk Scorzè nach Qualitätsmaßstäben von BMW. Wie bei den F 650 Modellen wird der Motor vom österreichischen Spezialisten Rotax nach Vorgaben von BMW Motorrad gefertigt.
Die Gesamtkonzeption der drei Fahrzeuge ist darauf ausgerichtet, auf der Basis weitgehender Teilegleichheit für Motor und Rahmen sowie für die Haupt-Ausstattungsumfänge, im Charakter klar unterschiedliche Fahrzeuge zu realisieren. Die Technikunterschiede und Modelldifferenzierungen sind im Kapitel 2.2 beschrieben. Optimiert in Gewicht und Leistungsentfaltung –
der Einzylindermotor.

Der überzeugende Einzylindermotor aus der bisherigen BMW F 650-Baureihe – bis heute ein Maßstab in seiner Klasse hinsichtlich Laufkultur, Verbrauch und Emissionsverhalten – bildet die Basis für die Triebwerke aller neuen G 650 X Modelle. Entsprechend der sportlichen Einsatzbereiche wurden einige Bauteile modifiziert, um das Gewicht um zirka zwei Kilogramm zu reduzieren, die Drehfreudigkeit zu erhöhen und die Motorleistung um zwei kW zu steigern. Im Ergebnis beeindruckt der Motor nicht nur mit 39 kW (53 PS) bei 7 000 min–1 und einem Drehmomentmaximum von 60 Nm bei 5 250 min–1, sondern auch mit einer insgesamt dynamischeren Leistungsentfaltung. Die leichtere Lichtmaschine sorgt für eine geringere Schwungmasse des gleitgelagerten Kurbeltriebs und verhilft dem Einzylinder damit zu einer spontaneren Kraftentfaltung. Die Ausgleichwelle für gute Laufkultur wurde beibehalten. Einen maßgeblichen Anteil zum geringeren Gewicht tragen der neue Anlasser und der Generatordeckel aus Magnesium bei. Die Neugestaltung des Vierventil-Zylinderkopfes dient hauptsächlich der optimalen Anbindung des Motors als tragendes Element im Fahrwerk.

Das Motormanagement übernimmt die elektronische BMW Motor Steuerung BMS-C II, die neben der Saugrohreinspritzung auch für die Doppelzündung verantwortlich ist. Sie verfügt über fahrzeugspezifische Kennfelder, die den unterschiedlichen Motorrad-Konzepten Rechnung trägt. Dank der völlig neu gestalteten, hoch verlegten Edelstahl-Auspuffanlage mit Lambdasonde und Dreiwege-Katalysator und einer präzisen Motorabstimmung unterschreitet der Kurzhub-Motor die EU-3-Grenzwerte deutlich.

Unangetastet blieb der bewährte Ventiltrieb mit Steuerkette, zwei obenliegenden Nockenwellen und Tassenstößeln sowie die Kühlung mit dem Aluminium-Radiator. Auch das Getriebe kommt unverändert zum Einsatz. Unterschiede zeigen sich jedoch in der Endübersetzung des Kettenantriebes, die bei der G 650 Xchallenge mit 15er Ritzel und 47er Kettenrad kürzer ausfällt als bei den beiden übrigen G 650 X Modellen, die mit einem Verhältnis von 16 zu 47 länger übersetzt sind. Allerdings wirken sich auch die unterschiedlichen Abrollumfänge der Hinterradreifen auf die Fahrdynamik aus.

Zu den neuen Bauteilen zählt der Trockensumpf-Öltank links hinter dem Zylinder, der zur perfekten Konzentration der Massen im Bereich des Schwerpunkts beiträgt und auf diese Weise das ausgewogene Handling fördert.

Auf bekanntem Niveau blieb die Wartungsfreundlichkeit mit den in diesem Segment langen Serviceintervallen von 10 000 Kilometern. Hochstabiles Leichtbau-Rahmenkonzept aus Stahl und Aluminium. Der besonders leichte Fahrzeugrahmen ist bei allen drei Modellen der G 650 X Baureihe identisch und besteht aus vier hochfesten Baugruppen: Dem geschweißten Hauptrahmen aus Stahlprofilen, den Aluminium-Gussteilen, die mit dem Hauptrahmen im Bereich der Schwingenlagerung verschraubt sind, dem Unterzug aus Aluminium, der den Motor aufnimmt sowie dem geschmiedeten Aluminium-Hilfsrahmen, welcher die Federbeinkräfte aufnimmt und dem angeschraubten Aluminium-Heckrahmen. Diese Konzeption mit ihrem gezielten und präzise auf die Belastungen abgestimmten Materialeinsatz beeinflusst das geringe Fahrzeuggewicht maßgeblich.


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