Angetestet – Bridgestone A41

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Neben dem Tourenreifen Bridgestone T31 hatten wir in Marokko die Möglichkeit dem neuen Adventurereifen von Bridgestone den A41 auf den „Gummi“ zu fühlen.

Michael Bense auf A41 und Triumph Tiger 1200 in Wüste

Die Hauptalternative zum A41, den Pirelli Scorpion Trail 2 war ich im letzten Herbst noch auf Multistrada 950 und 1200 S gefahren, und so war ich gespannt wie sich der neue Bridgestone bewegen lässt.

Michael Bense auf Triumph mit A41 vor Wüstenponorama

Diesmal viel die Wahl (also das was übrig blieb weil ich wieder vergessen hatte mein Handtuch irgendwo drauf zu schmeißen) auf die aktuelle Triumph Tiger 1200, mit der gleichen Reifen, und sogar Felgengrößen wie Sie auf der aktuellen R 1200 GS verbaut sind (120/70-19 vorne und 170/60-17 auf 4,5 Zoll Felgen hinten). Diesmal ging es nach nach einem kurzen einrollen im Stadtverkehr, direkt auf eine recht unbefestigte Piste, die mitunter doch von ziemlich großen Steinen garniert war. In den Spurrillen selber hat sich natürlich feiner Sand gesammelt so war die Suche nach einer fahrbaren/erträglich die Hauptaufgabe auf den ca. 60 Kilometern die wir „off Road“ gefahren sind. Da trocken, aber sehr staubig, besonders wenn vor einem wieder einer mit dem Gas spielt und dicke Staubwolken hinterlässt muss man mit großen Abstand fahren. Aber da ich in Almeria schon viel schwierigeres Gelände befahren habe, reicht hier dank der guten Spurtreue der A41 das Sitzen beim fahren, nur wenn sich harte Kante oder grobe Unebenheiten vor einem auftun stelle ich mich kurz in die Raste um meinen Rücken vor harten „Einschlägen“ zu schützen.

 

Off Road ist zwar mal wieder schön und interessant, aber viel wichtiger da mit Sicherheit weit über 90% der Nutzung dieses Reifens „on Road“ statt findet, sind die Fahreigenschaften auf der Straße.

Triumph Tiger 1200 mit A41 - Strasse

Und hier zeigt der A41 auf der 1200er Triumph Tiger, der KTM Super Adventure S und R (21 Zoll vorne) das Sie hier in Marokko auf den befestigten Strassen die wir am Tag vorher mit den Tourenreifen gefahren sind, fast identische Eigenschaften. Leicht aus der Mittellage und lässt sich neutral mit sehr guter Trockenhaftung in jede Schräglage bringen. Man kommt auf Anhieb schon sehr weit runter. Zeugt es doch von direkt viel Gefühl und Vertrauen zum A41.

Hinterrad Triuph mit Bridgestone A41

Auf der Bremse, besonders bei der Triumph und der Adventure S mit der Größe 120-70/19 vorne kann man schöne Bremsungen bis kurz vor abheben des Hinterrades sicher und leicht in den Asphalt drücken.

 

Die verbesserten Nässeeigenschaften und Spurtreue bei richtig Tempo konnten wir leider wie am Vortag nicht nachprüfen, aber auch hier vertraue ich den versprochenen Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger.
Ich habe hier nochmal die Auslistung der lieferbaren Größen des A41:

Größentabelle - Bridgestone A41

Der Bridgestone A41 ist also auch in der Größe für S 1000 XR und Multistrada 1200 S lieferbar. Diese Größe müsste ich unbedingt nochmal testen, da mich genau diese Größe des Pirelli Scorpion Trail 2 auf der großen Multi wegen seiner zu flachen Kontur gestört hat, da er sich nur mit sehr viel Kraft in tiefe Schräglagen abwinkeln ließ. Da hoffe ich, das Bridgestone die „normale“ Kontur für den 190/55-17 verwendet. Eine bitte um Prüfung und eventuelle Freigabe für die BMW S 1000 XR habe ich an den entsprechend Verantwortlichen gestellt.
Noch ein paar Worte zu den Mopeds die ich mit dem A41 gefahren bin. Die beiden KTM 1290 Superadventure 1290 (R + S) lassen sich für einen 2 Zylinder schon ganz angenehm fahren. Die Leistung ist schon ganz gut, was mir gut gefällt ist das die KTM beide mit einem recht gut abgestimmten Blipper ausgestattet sind, die die beim 2 Zylinder öfters vorkommenden Gangwechsel leicht und schnell ermöglichen. Das fahren auf Pisten sorgt für erhöhten Kettenpflegebedarf (oder wird Kettenpflege überbewertet?):

Hinterrad mit Bridgestone A41

Da traue ich dem Sekundärantrieb der Triumph Tiger 1200 schon mehr Standfestigkeit zu:

Antrieb Triumph mit Hinterrad Bridgestone A41

Sie ist ja mittlerweile auch mit Blipper ausgestattet und sorgt mit ihrem 3 Zylindern für ein fast schon 4 zylindriges nutzbares Drehzahlband, lässt sich also in größeren Gängen bei niedrigen Geschwindigkeiten bewegen, sorgt also für wenig Schaltungen wie Sie von meinen Motorrädern gewohnt bin. Mit dem neusten Update muss ich sagen das die Triumph die für mich bessere GS ist. 

Der aktuelle Bridgestone A41 zeigt das die „Adventurereifen“ heute eine Qualität erreicht haben, die vor nicht allzu langer Zeit den Tourenreifen vorbehalten waren.

Wer noch ein paar Bilder mehr vom Event und Marokko sehen möchte, hier habe ich die Galerie dazu:
Bildergalerie zum Test/Vorstellung des Bridgestone A41


Den Bridgestone A41 konnte ich jetzt auch unter bei Nässe und Kälte testen.

Neben dem Bridgestone T31 hatte ich auch die Möglichkeit den A41 unter „deutschen Wetterverhältnissen“ zu testen, also bei 3-8 Grad Außentemperatur und überwiegend nasser Straße:

Bridgestone A41 auf BMW R 1200 GS

Bei wärme und trockenen Straßen in Marokko hatte er auf noch stärkeren Maschinen, wie KTM 1290 Superadventure und der Triumph Tiger 1200 bewiesen, das er eine sehr gute Performance in Bezug auf Handling und Haftvermögen verfügt. Hier im Hochsauerland fahre ich die klassisch deutsche Maschine, die R 1200 GS. Beim tanken fahren am Vorabend hatte ich schon bei genau dieser Maschine auch die Reifen auf rasch eingefahren.

Bridgestone A41 auf R 1200 GS

Beim ersten losrollen auf den nassen kalten Straßen bestätigt er die versprochenen Produktverbesserungen nach mehr Gefühl bei kalten Reifen bzw. nasser kalter Strasse. Bremstest machen mir auf der R 1200 GS immer am meisten Spaß, weil das Telelever das eintauchen des Vorderbaus minimiert und so für eine Stabilität auf der Bremse sorgt das mir das Bremsen im Regelbereich des ABS eine Freude ist. Von Bremsung zu Bremsung wird mein Vertrauen in den Reifen und dessen Haftvermögen auf Nässe immer größer, Habe später sogar teilweise die nassen Straßen kopfmäßig ausgeblendet, so rund und schräg ging es um die Kurven. Dann hatten wir noch Glück und wir konnten noch ein paar Kilometer kalte aber trockene Straße genießen, hier ging es dann wie gewohnt, je nach können des Fahrers gewohnt tief runter:

Hinterrad A41 nach Test bei Nässe auf BMW R 1200 GS

Jepp, tuts richtig gut. Auf den letzten Kilometern bis zur Tanke über ein volle Bundesstraße wussten wir noch eine zeit lang hinter einer LKW/PKW Schlange bei Geschwindigkeiten zwischen 50 – 60 km/h dem Verkehr folgen. Bei geöffneten Visier viel mir ein leises Geräusch auf das beim beim rollen des Vorderreifens entstehen kann. Passt ja dachte mir, kann ich das doch direkt/unmittelbar mit der Auslieferungsbereifung der R 1200 GS, dem Michelin Anakee 3 testen/vergleichen.

Michelin Anakee 3 auf R 1200 GS nach Nässetest

Nach dem Tanken/Fahrzeugwechsel dann sofort los auf der R 1200 GS mit Michelin, vorne eingereiht damit ich die Strecke bis zum Hotel „zügig“ nutzen kann. Uuiii, was für ein Unterschied in Fahr/Abrollgeräuschen, der Anakee 3 ist subjektiv mindestens 2-3 mal so laut als der A41. Wo man beim A41 gerade mal merkt und quasi nur bei geöffneten Visier mit bekommt das sich da ein reifen auf der Straße abrollt, ist der Michelin schon fast so laut wie die „Grobstollerfraktion“. In der ersten schnellen Kurve dann eine weitere Überraschung des direkten Vergleichs, der Anakee 3 will mit gleicher gefühlter Schräglage einen größeren Radius fahren, er fühlt kurven unwilliger an. Wo der A41 schön neutral ist, da fühlt der Michelin besonders vom Vorderrad her steif und eher kurvenunwillig an. Und auf der Bremse schafft der Michelin nicht dieses Vertrauen zu erzeugen wie es der Bridgestone A41 schafft.

Bridgestone A41 Testfuhrpark im Hochsauerland

Der Bridgestone A41 hat durch seinen größeren Komfort, besonders vorne, eine minimal rundere Kontur als der neue T31 und ist in der hier gefahrenen Größenkombination 120/70-19 und 170/60-17, mindestens zu gut wie der das direkte Pendant, der Pirelli Scorpion Trail 2.
In der Kombination 120/70-17 und 190/55-17 den ich auf der 1200er Multistrada gefahren bin, da war der PST2 wegen der viel zu runden Kontur sehr steif und kurven des hinteren Reifens unwillig wenn es in „richtige“ Schräglagen runter geht. Hier dürfte der PST2 in Form des Bridgestone A41 seinen Meister finden. Habe deswegen extra die Entscheider in DE bei Bridgestone darum gebeten den A41 in der letzt genannten Größe für die S 1000 XR und natürlich auch für die große Multistrada zu prüfen als Alternative für den Pirelli Scorpion Trail 2. Auf R 1200 GS ist, und S 1000 XR wäre der A41 die komfortablere, geschmeidigere Alternative zum Tourenreifen T31 und natürlich zum altbekannten Michelin Anakee 3.
So wie ich gehört habe steht Bridgestone gerade auch in Verhandlungen mit BMW das die R 1200 GS eine Bridgestone Bereifung ab Werk bekommt. Man kann nur hoffen das es klappt.
Hier habe ich noch ein paar Bilder vom Test des A41 im kühlen, nassen Hochsauerland:
Bildergalerie zum A41 Kälte/Nässetest im Hochsauerland

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